Verarbeitung der Rohwolle
Schur
Wer Schafe besitzt muss diesen mindestens einmal pro Jahr ihr Vlies scheren um Krankheiten und Hitzeschäden (Hitzekollaps, Sonnenstich, Hitzeerschöpfung...) vorzubeugen. Empfohlen ist jedoch zweimal, einmal im Frühling und einmal im Herbst.
Ein geübter Schafscherer sollte ruhig und sorgfältig arbeiten (soweit wie möglich versteht sich) und für ein komplette Schur etwa einige Minuten benötigen. Dabei sollte das Schaf nach Möglichkeiten nicht verletzt werden um dieses nicht unnötigem Stress auszusetzen. Je nach Anzahl der zu scherenden Schafe werden entweder Schermaschinen mit flexibler Welle verwendet bei welcher der Motor am Rücken getragen wird oder Handschermaschinen. Heutzutage benutzt eigentlich niemand mehr manuelle Scheren ausser wenn kein Zugang zu Elektrizität vorhanden ist.
Bevor mit dem scheren begonnen wird, sollte stets die Schärfe der Klingen geprüft werden und ob diese gut geölt sind. Anschliessend werden die trockenen Schafe in einen Pferch getrieben. Um die Menge allfällig anfallende Exkremente sowie den Reinigungsaufwand zu minimieren, lassen einige Schafhirten ihre Schafe einen Tag vor dem scheren fasten. Dann beginnt der eigentliche Prozess des Scheren wenn das Schaf in Rückenlage gebracht wird und mit dem scheren des Bauches begonnen wird, anschliessend die Hinterbeine, die Brust, den Nacken, das Kinn und zu Letzt die Schulter sowie der Rücken.
Das abgetrennte Vlies wird zusammengewickelt und ist bereit für die Wollwäsche.
Warnung: Das Scheren eines Schafes sollte stets einem erfahrenen Schafscherer überlassen werden oder zumindest in dessen Anwesenheit durchgeführt werden. Es lohnt sich Termine mit professionellen Scherer frühst möglich ab zumachen, da diese zu gewissen Zeiten häufig komplett ausgebucht sind.
Wäsche