Die Wolle


Was ist Merinowolle?

Allgemeines

Die Wolle des Merinoschafes wird aus dessen geschorenen Fell, auch Vlies genannt gewonnen. Die Wollhaare des Merinoschafes zählt zu den feinsten und weichsten bekannten Wollesorten. Die glanzarmen Haare sind 30 bis 130 Millimeter lang, stark gekräuselt und von hervorragender Gleichmässigkeit und Elastizität. Die Länge ist in etwa durchschnittlich verglichen mit anderen Schafrassen welche eine Haarlänge bis zu 400mm erreichen. Beim Merinoschaf kann mit einem Wolle Ertag von 5kg Wolle pro Jahr gerechnet werden. Die in Europa häufig verbreiteten Merinofleischschafe und Merinolandschafe sind davon ausgenommen. Dies ist überdurchschnittlich viel und stammt von der spezifischen Züchtung her. Es kann davon ausgegangen werden, dass ungezüchtete Tiere im 16. und 17. Jahrhundert nur ca. 0.5kg bis 1kg Wolle pro Jahr lieferten.

Merinoschaf Wolle

Ein Merinoschaf unbekannter Rasse

Unterteilung der Feinheit

Normale Merinowolle wird zur besseren Klassifizierung halber in ihre Feinheitsgrade aufgeteilt.

 Durchmesserungefährer Preis pro kg
stark (breit)23.0–24.5 µm20* CHF
mittel19.6–22.9 µm30* CHF
fein18.6–19.5 µm35* CHF
superfein15.0–18.5 µm40* CHF
ultrafein11.5–15.0 µm120* CHF

* Diese Zahlen stammen aus einer ausländischen Wollehandelsplatform und repräsentieren nicht die aktuellen Wollepreise der Schweiz.

Ab einem Feinheitsgrad von ungefähr 28 µm empfindet der Mensch Wolle als kratzig. Deshalb eignet sich eigentlich alle Merinowolle zur Weiterverarbeitung in der Textilindustrie. Solche Toleranzgrenzen sind häuig mit vorsicht zu geniessen, da sie je nach Mensch stark schwanken können.Interessanter Fakt zum Vergleich, das menschliche Haar weist eine Dicke von 50 bis 70 µm auf.

Die ultrafeine Wolle eignet für die Weiterverarbeitung zusammen mit Seide und Kaschmir, was sich ganz deutlich im Preis widerspiegelt. Die Merinowolle unterscheidet sich im Aufbau hingegen sehr stark von anderen Textilsorten. Der Durchmesser von Seide ist im durchschnitt fast gleich wie der der Merinowolle (12–24 µm) wird jedoch als viel geschmeidiger empfunden.

 

Quellen und ergänzende Literatur: